
Gerade in Sektoren, in denen die Beschaffung von Waren und Dienstleistungen über komplexe grenzübergreifende Lieferantennetzwerke erfolgt, sind Unternehmen ständig neuen Risiken ausgesetzt. Bedingt u. a. durch den Zugang zu neuen Arbeitsmärkten und Technologien steigt das Risiko von Menschenrechtsverletzungen in länderübergreifenden Lieferketten.
Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette stellen seit langem ein globales Problem dar. Die diesbezüglichen Risiken lassen sich schwer überwachen und mindern. Laut einem 2018 veröffentlichten Bericht der International Labor Organization (ILO) und der Walk Free Foundation sind fast 40,3 Millionen Menschen – 71 % davon Frauen und Kinder – in Arbeitsverhältnissen beschäftigt, die als moderne Sklaverei einzustufen sind.
Insbesondere sind hier folgende Risiken zu nennen:
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Zwangsarbeit oder Frondienste
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Menschenhandel
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Leibeigenschaft
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Einschränkungen der Vereinigungsfreiheit und des Rechts auf Kollektivverhandlungen
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Schlechte, unhygienische oder unsichere Arbeitsbedingungen
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Rechtswidrige Kinderarbeit
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Überlange Arbeitszeiten
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Harte und unmenschliche Behandlung
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Diskriminierung
In der Mehrzahl der Fälle sind Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette auf schlechte Personalführung oder ausbeuterische Praktiken zurückzuführen. Studien haben ergeben, dass 57 % der Unternehmen wenig Übersicht über ihre Lieferketten und nur 23 % der Unternehmen ein zuverlässiges System zur Dokumentation von Lieferantennetzwerken haben – dies ist besonders für Unternehmen, die sich stark auf Drittanbieter verlassen, eine Herausforderung.
Es gibt mehrere Möglichkeiten zur Minderung des Risikos von Menschenrechtsverletzungen in der Lieferkette:
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Umfassende Dokumentierung der wichtigsten Lieferketten: Unternehmen sollten ihre Lieferketten bis hin zur Ebene der Produkt- bzw. Rohstoffbeschaffung dokumentieren. Zur Gewährleistung einer robusten Lieferkette sollten Sie genau wissen, über welche Zertifizierungen, Versicherungen und Qualifikationen jede einzelne Person verfügt.
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Risikobewertung sämtlicher Auftragnehmer und ihrer Einstellungsverfahren: Unternehmen sind gefordert, ihre Logistikpartner gründlich zu bewerten und deren Einstellungs- und Arbeitspraktiken auf mögliche Formen von Missbrauch oder Menschenrechtsverletzungen zu überprüfen.
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Unabhängige Audits aller Arbeitsverfahren vor Ort: Die Einhaltung der Arbeitsrichtlinien und -grundsätze eines Lieferanten sollte regelmäßig im Rahmen von Audits durch qualifizierte und unabhängige Dritte bewertet werden.
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Effektive Medien - und Öffentlichkeitsarbeit: Durch strategische Verwaltung der Medien- und Öffentlichkeitsarbeit können Unternehmen verhindern, dass der Ruf der Marke durch Negativschlagzeilen oder falsche Enthüllungen beschädigt wird.
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Früherkennung von Problemen durch Überwachung und Auswertung von Social Media: Social-Media-Plattformen bieten Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit zur Einholung der Meinungen von Verbrauchern, Mitarbeitern und Kunden. Auf diese Weise können Unternehmen auf Beschwerden, Anschuldigungen und Unmutsäußerungen aus dem Kreis der Arbeitnehmer reagieren und arbeitsrechtliche Vorfälle entschärfen, bevor sie größere Dimensionen annehmen.
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Schulung und Ausbildung von Mitarbeitern und Lieferkettenpartnern: Auch Schulungen für Mitarbeiter und Drittanbieter können zur Reduzierung von Risiken beitragen. In diesen Schulungen können Unternehmen ihre Richtlinien und Leitlinien für Mitarbeiter und Lieferanten eindeutig kommunizieren.
Avetta bietet zahlreiche Ressourcen an, die Unternehmen beim Risikomanagement unterstützen. Mithilfe von Tools wie Audit-Services, Vorqualifizierungs- und Überprüfungssoftware für Lieferanten und kostenlosen Risikobewertungen können Unternehmen feststellen, ob ihre Lieferanten alle geltenden Arbeitsrichtlinien und -verfahren einhalten, ob sie die jeweils vorgeschriebenen Kontrollmaßnahmen implementieren und behördliche Sanktionen bezüglich der Arbeitnehmerrechte einhalten.
Weitere Informationen zum Risikomanagement-Service von Avetta erhalten Sie telefonisch unter 844-633-3801 oder per E-Mail an [email protected].